WordPress betreibt in Kürze mehr die Hälfte aller Websites weltweit. Nicht schlecht für ein CMS, das mal ein Blog war. WordPress ist das, was Typo3 in den 2000ern war: Ein CMS, das jeder kennt – unabhängig davon, ob es das passende System für die Aufgabe ist, die es zu lösen gilt.
Ja, man hört vielleicht raus, dass ich WordPress gegenüber skeptisch bin. Dabei betreibe und betreue ich selbst ein paar WordPress-Websites. Aber eben nur, dann, wenn ich glaube, dass WordPress das richtige Werkzeug ist, für das Problem, das ich damit lösen möchte.
Wann ist WordPress die richtige Wahl?
Du schreibst ein Blog? Dein Budget ist beinahe bei null und du brauchst nur eine Website, die außer Seiten mit Text, Bildern, und Suchfunktion erstmal nicht viel können musst? Oder du bist zumindest bereit, für Plugins und Erweiterungen sowie ein professionelles Theme (das Layout und Design der Seite) zu zahlen oder eine Agentur zu beauftragen?
Hey, WordPress ist ein gutes CMS für diesen Job!
Du publizierst mehrsprachige Inhalte und / oder willst hochgradig SEO-optimierte Seiten produzieren? Du möchtest die Freiheit haben, nicht nur das Layout deiner Seite zu verändern, sondern Spezialanwendungen zu integrieren?
Dann ist WordPress und ein Theme von der Stange – egal wie viele Plugins dir insb. in puncto SEO etwas anderes versprechen – vielleicht nicht das richtige für dich, ohne sehr viel Zeit zu investieren. Denn WordPress ist für mich wie ein SUV. Man ist damit flexibel, es ist komfortabel und kommt sehr weit, aber am Ziel flink eine Parklücke findet man damit nicht.
Das vorweg kommen wir zum eigentlichen Inhalt dieses Blog-Artikels.
Meine Plugin-Favoriten für WordPress
Bei der Auswahl meiner Plugin-Favoriten habe ich auf verschiedene Kriterien geachtet. Zunächst habe ich sie alle selbst getestet und überprüft, ob daraufhin Frontend oder Backend immer noch funktionstüchtig sind. Ebenfalls habe ich nachgesehen, ob das Plugin DSGVO-kompatibel einsetzbar ist, aktiv gewartet wird und eine ausreichende Bewertung und viele Installationszahlen hat. Denn die Chance ist hoch, dass das Plugin auch in Zukunft funktionstüchtig bleibt, wenn genügend Leute es nutzen und evtl. sogar ein Finanzierungsmodell dahintersteckt, damit die Entwickler ihr Plugin warten können.

Die Basics für jede WordPress-Installation
Ich deinstalliere für gewöhnlich zuerst Akismet wegen des fragwürdigen Abgleichs von Kommentaren deiner Nutzer, um Spam zu verhindern. Die Antispam-Bee ist dazu eine Alternative, die es schon viele Jahre gibt.
Ein wenig mehr Sicherheit verschafft einem BackWPup – einmal eingerichtet sichert es einem regelmäßig Daten und Datenbanktabellen deiner WordPress-Website.
Natürlich sollte man auf jeden Fall ein Sicherungsziel in der Cloud oder auf einem anderen – räumlich getrennten – Webspace angeben, damit im Falle eines Datenverlusts das Backup nicht gleich mit verloren geht.
Disable auto-update Email Notifications
Ich bin positiv überrascht von WordPress‘ Auto-Update-Funktion. Doch ich möchte nicht wegen jeder Kleinigkeit eine Mail bekommen, insb. bei Projekten, die kein Budget haben. Hier muss man in Kauf nehmen, dass die Website eine Störung aufweist, die dann eben erst nach einiger Zeit auffällt.
WordPress-Updates sind jedoch deutlich stabiler geworden als zu Zeiten der Version 4, als ich am meisten mit WordPress zu tun hatte.
Sichere dein WordPress ab, indem Brute Force-Attacken unterbunden werden. Eine gute Idee.
Ein deutschsprachiges DSGVO-Addon, um deine Website datenschutzkonform aufzubauen.
DAS Formular-Plugin für WordPress. Vom einfachen Kontaktformular bis hin zu komplexen Benachrichtigungen per E‑Mail deckt dieses Plugin alles ab.
Übernehme lizenzfreie hochwertige Fotos in deine WordPress-Installation. Superbequem, wenn es darum geht, für die Bildrecherche direkt im Guttenberg-Editor zu bleiben.
Besucherstatistiken für WordPress, die DSGVO-konform sind und keine weiteren Tools benötigen wie Matomo oder Google Analytics.
Einen Beitrag oder eine Veranstaltung duplizieren braucht man öfters, als man denkt.
Usability und UX für den Nutzer verbessern
Bietet automatisch typografische Anpassungen für alle Inhalte, die du erstellst. Endlich für Duden konforme und typografisch korrekte Interpunktion, z.B. „Anführungszeichen öffnen und schließen“ statt Zollzeichen, Halbgeviertstriche statt dem Minuszeichen als Gedankenstrich, u.v.a.
Ich hätte es nicht gedacht, aber auch ein Jahrzehnt später ist die WordPress-eigene Suche über Artikel und Seiten – eher mittelmäßig. Relevanssi nutzt Strategien, um Treffer besser zu gewichten und Suchergebnisse mit Relevanz zuerst zu präsentieren.
Für Shops: WooCommerce und Co.
DAS Shop-Plugin für WordPress ist WooCommerce. Von mir bereits in 2014 eingesetzt und in guter Erinnerung geblieben. Diese Erweiterungen für WooCommerce gehören zu meinen Favoriten:
Fügt in dein Hauptmenü von WordPress einen Warenkorb-Shortcut, wie man es von allen Shops kennt.
WooCommerce Custom Product Tabs Lite
Erweitert WooCommerce um eigene Tabs, wie man es von Shops kennt, um bspw. Beschreibung oder Infos zu Varianten zu hinterlegen.
Schon mal mehrere Produkte gleichzeitig bearbeiten müssen? Mit dem Bulk Editor des Smart Manager for WooCommerce ist das kein Problem.
Predictive Search for WooCommerce
Eine bessere Suche speziell für Produkte, die mit WooCommerce verwaltet werden.
Caching und SEO
WordPress kann von Haus aus kein WebP – ein Bildformat, das über 60% der Browser verarbeiten können, sodass die Seite deutlich schneller geladen wird.
Permalink geändert? Kategorien verschoben und umbenannt? In WordPress können Links schnell ungültig werden, werde darüber aufmerksam und korrigiere fehlerhafte Links auf deiner Website, die den Nutzer ins Leere laufen lassen.
Verbessere die Ladezeit, indem Medien außerhalb des sichtbaren Bereichs erst nachgeladen werden wenn der Nutzer zu ihnen scrollt. Mit Vorsicht zu genießen, falls dein Theme eigene Lösungen liefert.
Eins von vielen Plugins, das WordPress um ein ausgeklügeltes Caching-System ergänzt. Eins der wenigen Caching-Plugins, bei denen sich die Website nach der Aktivierung nicht schlechter verhält als vorher.
Optimiert deine WordPress-Website. Spaß beiseite. Natürlich muss an jedem Beitrag auch zusätzlich redaktionell nachgeholfen werden, damit Yoast SEO den entsprechenden Effekt hat.
Weitere Plugins für spezielle Anwendungsfälle
Eigene Informationen an einem Artikel oder einer Seite erfassen? Hier gibt es die Möglichkeit, eigene Eingaben zu definieren und dann in angepassten Themes auszugeben.
Das bekannteste Plugin für Veranstaltungen und Veranstaltungskalender. In der kostenpflichtigen Version. Achtung: Damit die Website gut aussieht, sollte das Theme kompatibel sein.