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sevdesk: Warum die Software nicht nur ein Qualitätsproblem hat.

In meiner Artikelreihe zu sevdesk geht es um die gleich­na­mi­ge Software, die eigent­lich die Buchhaltung ver­ein­fa­chen soll. Wenn du zum ersten Mal hier bist, lies dir meinen ersten Beitrag dazu durch und erfahre, warum ich anfangs begeis­tert war und welche posi­ti­ven Absichten ich mit der Veröffentlichung meiner Kritik verfolge. 

Warum ich dennoch derzeit nie­man­dem guten Gewissens emp­feh­len kann, dort Kunde zu werden, dazu ver­öf­fent­li­che ich in den kom­men­den Wochen weitere Artikel, die ein Gesamtbild erzeu­gen und jedem über­las­sen, meiner (Nicht-)Empfehlung zu folgen.

Spoiler: Spätestens Seitdem ich selbst Software ent­wick­le habe ich ein tie­fe­res Verständnis davon, was man erwar­ten kann und dass Software wohl in den sel­tens­ten Fällen end­gül­tig und feh­ler­frei ist. Dennoch habe ich Zweifel, dass das Qualitätsmanagement bei sevdesk in der jet­zi­gen Form aus­reicht. Neben den Fehlern selbst ist es der Umgang damit, der wenig Hoffnung für Besserung lässt.

Meine Legitimierung: Was qualifiziert mich eigentlich als selbst ernannten Softwaretester?

Eine Zeit, bei der ich an vieles gerne zurück­den­ke, waren die 2000er. Auf Viva Plus lief meine Lieblings-Musik, ich hatte noch etwas wie Freizeit. Freizeit, die ich auch mit dem Zocken auf Photo Play-Spielterminals ver­bracht habe, die zu der Zeit in Cafés und anderen Lokalitäten ver­bracht habe. Grob gesagt Arcade-Spiele mit Spielprinzipien, die man heute von Candy Crush und Co. kennt – nur ohne die pay2win-Mechanik. 

Durch glück­li­che Zufälle war ich auch bei einem Workshop vor Ort (in Österreich) beim Hersteller „fun­world“, der auch meine spätere Begeisterung für nut­zer­zen­trier­te Gestaltung, Informationsdesign und Benutzeroberflächen geweckt hat. Bei fun­world war man über den damals 14-jäh­ri­gen Knirps Alex über­rascht und eine Mitarbeiterin für die Qualitätssicherung hat etwas bemerkt, das ich nicht bemerkt habe: Meine schnel­le Auffassungsgabe für die Spiele und wie ich sie spiele.

Ich war dar­auf­hin mehrere Jahre als Spieletester ein­ge­la­den und habe den für mich per­fek­ten Ferienjob gefun­den: Ab an den Attersee, 5 Tage Zocken gegen 7 Tage Gratis-Urlaub. Denn ich konnte nicht nur Fehler bewusst bemer­ken, sondern auch den Weg dorthin erin­nern und repro­du­zie­ren. Etwas, das für die Entwicklungs-Abteilung wichtig ist, um zu über­prü­fen, ob ein Patch den Fehler tat­säch­lich behebt.

Das zog sich dann auch durch meine beruf­li­che Laufbahn der letzten 15 Jahre: Fehler erken­nen, repro­du­zie­ren, mit­tei­len. Auch meine eigenen. Für mich bedeu­tet das: Nicht nur meckern, sondern mit anpa­cken. Und damit eine Lösung begünstigen.

Warum ich der Meinung bin, dass sevdesk nicht nur ein Qualitätsproblem hat, sondern auch ein Problem nahe der Qualitätsabteilung.

Was wurde also aus dieser Firma in Österreich? Personal wurde umstruk­tu­riert, die Qualitätsabteilung mut­maß­lich aus Kostengründen redu­ziert. Auch ich war leider nicht mehr willkommen. 

Der Schaden trat kurze Zeit später ein: Turniere wurden mit feh­ler­haf­ten Spielen ausgetragen. 

Als einer der ersten konnte ich durch ein geschick­tes vor­zei­ti­ges Beenden eines Spiels meine Punktzahl ver­dop­pel­ten und mich damit auf Platz 1 der Rangliste kata­pul­tie­ren. Andere Spieler*innen fanden Bugs, mit denen z.B. in einem Kartenspiel ab Level 6 immer mit exakt selben Abfolge des Lösungswegs alle Levels lösen konnten. Spiele sind gecrasht.

Dass ein Reduzieren der Qualitätssicherung die Anzahl der Probleme redu­ziert war in etwa so ver­hei­ßungs­voll wie zu erwar­ten, dass es weniger Feuerwehreinsätze gibt, wenn die Anzahl der Einsatzfahrzeuge hal­biert wird. 

Was kann man daraus lernen? Menschen machen Fehler. Menschen machen Software. Also ist Software nicht frei von Fehlern. Was das alles mit sevdesk zu tun hat? Das waren doch Videospiele! 

Nur: Solche Fehler will man nicht in einer Buchhaltungssoftware. Die Analogie von fal­scher Punktzahlberechnung ist nahe­lie­gend: Falsche Beträge, falsche Auswertungen, falsche Rechnungsbeträge, falsche Umsatzsteuer-Meldungen ans Finanzamt. Als Aktion wird Reaktion. 

Beispiel 1: Falsche Berechnung von absoluten Beträgen in sevdesk

Ich habe einen Auftrag erhal­ten und eine Teilrechnung über 33% Leistung erzeugt, was unter „bereits geleis­te­te Anzahlung“ auch bezahlt und ver­bucht wurde.

Nachfolgend dazu ein Screenshot aus dem Dialog, wenn ich die nächs­ten 33% in Rechnung stellen möchte. 

Nanu? Teilrechnung 1 wurde mit 33% berech­net: 2230,54 EUR. Teilrechnung 2, die ich gerade stellen möchte, soll mit 33% berech­net werden: 2277,66 EUR.

Natürlich kann und möchte ich nicht die pas­sen­den Rechnungsdokumente unge­schwärzt online stellen. Inzwischen kann ich die Ursache dafür auch ein­gren­zen: Falsch habe ich nichts gemacht. 

Beispiel 2: Tooltip “Anzahlung” in sevdesk zum falschen Zeitpunkt

Die Oberfläche von sevdesk klärt mich schein­bar will­kür­lich darüber auf, dass bei einer Anzahlung das Rechnungsdatum vor dem Lieferdatum liegen muss, oder am glei­chen Tag selben Datum.

Und jetzt schauen wir nochmal ganz genau hin, welches Datum das Rechnungsdatum und das Lieferdatum haben.

Das ist exem­pla­risch für Phänomene in sevdesk, die rich­ti­ge Information zum fal­schen Zeitpunkt dar­zu­stel­len oder Schwierigkeiten zu haben, mit Datumsangaben umzugehen. 

Beispiel 3: Inkonsistente Nutzerführung in sevdesk – „Eben hatte ich doch noch… !“

  • Eben hatte ich doch noch einen anderen Zeitraum ausgewählt.
  • Eben hatte ich doch noch eine andere Reihenfolge.
  • Eben hatte ich doch noch ein anderes Konto ausgewählt.
  • Eben hatte ich doch noch bestimm­te Optionen ausgewählt.

Man könnte es pedan­tisch nennen – aber nur, solange man nicht selbst täglich mehr­fach davon betrof­fen ist. Egal, in welchem Bereich von sevdesk man ist – wie­der­keh­ren­de Rechnungen, Zahlungen, Zuordnung von Zahlungen, Filterung von Ausgabe-Belegen, … Eben hatte man noch das aktu­el­le Quartal aus­ge­wählt und schein­bar will­kür­lich bleibt die Auswahl erhal­ten, manch­mal springt sie aber auch zurück auf den ver­gan­ge­nen Monat, so wie in dieser Oberfläche am 3. Dezember 2024:

An diesem Tag habe ich bestimmt 7 oder 8 Mal kurz hin­ter­ein­an­der zwi­schen dieser und einer anderen Oberfläche wech­seln müssen, da sevdesk das Öffnen in einem neuen Tab an vielen Stellen seit einiger Zeit unter­bin­det. Jedes Mal setzt sich der Filter auf den ver­gan­ge­nen Monat zurück, was hier keinen Sinn ergibt, wenn man aktu­el­le Zahlungen ver­bu­chen möchte.

Im Fachjargon spricht man von einer schlech­ten User Experience. Nervig trifft es auch. Und auch aus Software-Entwickler-Perspektive fehlt mir dafür Verständnis: Wie schafft man es, so eine simple Oberfläche kaputt zu entwickeln?

Beispiel 4: Maximal umständlicher Workflow bei Rechnungen in Fremdwährung in sevdesk

Nicht unüb­lich ist das Verbuchen von Rechnungen in Fremdwährungen. Dass sevdesk keine Konten in Fremdwährung anbin­den kann, ist ein Problem – jedoch nicht für mich, denn Rechnungen in Fremdwährungen gehen in EUR von meinem Konto zum tages­gül­ti­gen Wechselkurs ab. D.h. für mich exis­tie­ren die Beträge nur auf dem Papier PDF. 

Ich ver­ge­gen­wär­ti­ge: Wechselkurse sind nicht sta­tisch, sondern ändern sich rund um die Uhr. Diese Selbstverständlichkeit fällt einem in sevdesk gleich auf die Füße.

Beispiel der Wechselkurs-Schwankungen – Screenshot von Google Finanzen: https://www.google.com/finance/quote/EUR-USD

Doch zunächst ein Lob: sevDesk hat ver­sucht, mit­zu­den­ken! Es gibt an Eingangsrechnungen nicht nur die Möglichkeit, Währungen fest­zu­le­gen. Sondern zusätz­lich die Möglichkeit, einen Wechselkurs fest­zu­le­gen und kann den Wechselkurs auto­ma­tisch anhand des Zahlungsdatums via API abrufen.

Das Problem: Der via API abge­ru­fe­ne Wechselkurs ist EIN Wechselkurs des Tages, der selten mit dem tat­säch­li­chen Zahlungsbetrag deckungs­gleich ist.

Und eigent­lich braucht es den gar nicht über eine API ermit­telt, denn wir haben alle Informationen, die wir benö­ti­gen, um die Zahlung zu verbuchen:

  1. Den Rechnungsbetrag x, bspw. in USD.
  2. Die Zahlung / Abbuchung y, in EUR.
  3. Teile ich x durch y bzw. y durch x, ergibt das den Wechselkurs.

Das Vorgehen nennt sich „Division“ und wird bei uns in Baden-Württemberg in Klasse 3 und 4 der Grundschule unterrichtet. 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wen­den die vier Grund­re­chen­ar­ten im Zah­len­raum bis 1.000.000 si­cher an und nut­zen vor­teil­haf­te Stra­te­gi­en. Sie ver­ste­hen Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen ein­zel­nen Ope­ra­tio­nen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­herr­schen die schrift­li­chen Re­chen­ver­fah­ren. Sie ken­nen arith­me­ti­sche Mus­ter und ge­hen si­che­rer mit ih­nen um.

https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW_ALLG_GS_M_IK_3-4_01_02 – Bildungsplan der Grundschule des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.

Zahlenraum bis 1.000.000? Ich wünsch­te, ich könnte jetzt für sevdesk in die Presche sprin­gen, aber leider habe ich nicht mit Umsätzen dieser Größenordnung zu tun. Was macht sevdesk also schlech­ter, als ein Grundschüler mit posi­ti­ver Grundschulempfehlung?

Nichts. Es liegt am pra­xis­fer­nen Workflow von sevdesk. Dadurch ergibt sich ein Ablauf wie dieser:

  1. Ich erfasse die Eingangsrechnung in USD. sevdesk ruft den mut­maß­li­chen Wechselkurs ab. 
  2. Ich beende die Erfassung, mar­kie­re den Ausgabebeleg als offen.
  3. Ich ver­su­che eine Zahlung zuzu­ord­nen und erfahre dabei, dass dieser nicht deckungs­gleich ist mit dem anhand des Tages-Wechselkurses berech­ne­ten Betrags.
  4. Ich erin­ne­re mich daran, dass sevdesk zu Beginn noch eine Option unter „Gründe für die Differenz“ hatte und diese nun ersatz­los gestri­chen wurde. Meine Reise war hier schon Mal zu Ende sein.
  5. Ich notiere mir den tat­säch­lich abge­buch­ten Betrag.
  6. Ich ver­las­se den Dialog zur Zuordnung und gehe wieder in Richtung des erfass­ten Beleg und öffne ihn.
  7. Ich klicke auf „öffnen“.
  8. Ich bestä­ti­ge dies.
  9. Ich scrolle zum Wechselkurs und je nach Lust und Laune rate ich ein biss­chen rum, bis ich auf die rich­ti­ge Wechselkurs-Kommastellen komme oder nehme den Taschenrechner.
  10. Ich beende die Erfassung erneut, mar­kie­re den Ausgabenbeleg als offen.
  11. Wenn ich alles richtig gemacht habe, kann ich jetzt die Zahlung zuord­nen. Falls ich einen Leichtsinnsfehler gemacht habe, starte ich jedoch wieder bei 3.

11 Schritte, um einen Ausgabebeleg bzw. eine Eingangsrechnung, der keinen EUR-Betrag aus­weist, zu ver­bu­chen. Dabei wäre der Ablauf denkbar einfach:

  1. Ich erfasse die Eingangsrechnung in USD.
  2. Ich beende die Erfassung, mar­kie­re den Ausgabebeleg als offen.
  3. Beim Zuordnen der Zahlung erfahre ich den errech­ne­ten Wechselkurs. 
  4. Ich bestä­ti­ge und bin fertig.

Wenn sevdesk mich unter­stüt­zen möchte, weist er die Differenz zwi­schen den Wechselkurs-Werten aus (nicht nur den Cent-Beträgen). Ein Toleranzbereich, z.B. Abweichungen nach der 3. Nachkommastelle, könnten direkt akzep­tiert werden. 

So ist auch sicher­ge­stellt, dass nicht ver­se­hent­lich Sammelbuchungen in Fremdwährungen einem ein­zel­nen Beleg zuge­ord­net werden. Denn für Sammelbuchungen muss wahr­schein­lich der Workflow oben leicht modi­fi­ziert werden. Auch das ist logisch: Erst mit der letzten Buchung ist der Gesamtbetrag der Fremdwährungs-Rechnungen und damit auch der Wechselkurs bekannt. 

Nichts, was man nicht lösen könnte. 

    Fazit: You had one job, sevdesk!

    Vier Beispiele hin­ter­las­sen vier Fragezeichen: Warum schafft es sevdesk nicht, lange bekann­te, auch im Support-Forum mehr­fach bemän­gel­te, repro­du­zier­ba­re Fehler nicht in ange­mes­se­ner Zeit zu lösen? 

    Wie kann es sein, dass der eigene Anspruch inner­halb des Unternehmens niedrig genug ist, dass Berechnungsfehler, irre Workflows und Fehlfunktionen nicht nur aus­ge­ses­sen werden? Sondern sogar Funktionen de-imple­men­tiert werden, neue Probleme in bestehen­de Funktionen ein­ge­führt werden und kei­ner­lei Kommunikation darüber erfolgt?

    Mit meinen Erfahrungen aus der Software-Entwicklung ist nahe­lie­gend, dass es hier ein Problem mit der Qualitätsabteilung gibt. Die kann im wohl­wol­lens­ten Fall und wie der Kundensupport, nur Entscheidungen der Geschäftsführung aus­ba­den. Im schlimms­ten Fall sind sie selbst dafür ver­ant­wort­lich und schaf­fen es nicht, aus Fehlern zu lernen und interne Prozesse zu verbessern.

    Beides spräche nicht für einen Wechselkurs Kurswechsel. Die Entscheidung, die eigene Buchhaltung in die Hand von sevdesk zu legen, möchte ich zeitnah kor­ri­gie­ren. Die feh­len­de Lernbereitschaft des Unternehmens hinter sevdesk sind für mich genug Gründe, nach Alternativen zu suchen.

    Und genug Gründe, vom Einsatz von sevdesk für die eigene Buchhaltung abzu­ra­ten, wenn man auf sevdesk-typi­sche Überraschungen in der Qualität der Software ver­zich­ten möchte.

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    Vergesst XAMPP, MAMP und WSL: Laragon ist mein neuer Liebling

    Als Webentwickler bin ich darauf ange­wie­sen, dass meine Arbeitsmittel funk­tio­nie­ren. Und weil ich über­wie­gend allein arbeite, habe ich auch keine Kolleg*innen, die ich Mal fragen kann, wenn ich nicht weiter komme.

    Was ist falsch an XAMPP, MAMP und Co.

    So habe ich mich 2022 darin sehen müssen, meine Entwicklungsumgebung in XAMPP zu updaten. Updaten ist hier das falsche Wort, denn man instal­liert eine kom­plett neue Version von XAMPP par­al­lel zur alten Datenstruktur und darf das dann manuell migrieren.

    Und so habe ich mich in einer XAMPP-Version wie­der­ge­fun­den, bei der regel­mä­ßig der Datenbankserver crasht und die Daten kor­rum­piert hat. Nichts ging mehr. Dieses Spiel habe ich dann 4–5 Mal mit­ge­macht, bis ich mich wieder auf die Suche nach Alternativen gemacht habe.

    In diesem Bereich der semi-pro­fes­sio­nel­len Webentwicklung gibt es nur die Wahl zwi­schen Pest oder Cholera: MAMP schaff­te es zu der Zeit nicht, MySQL 8 zur Verfügung zu stellen (2018). Docker? Da kann ich gleich ein Sabbatical ein­le­gen, bis ich mir das drauf geschafft habe. Im Laufenden Betrieb seine Prozesse neu arran­gie­ren nur anhand von Tutorials war für mich keine Option.

    Laragon: Der AMP-Stack-Insider-Tipp unter Webentwicklern

    Durch einen Tipp über einen Entwickler-Kollegen bin ich dann auf Laragon gestoßen.

    Das Startfenster wie üblich etwas anti­quiert sieht man Laragons Stärken eigent­lich erst auf den zweiten Blick. Und in meinem Fall genügt es eigent­lich, wenn ich weiß: Es funktioniert.

    ✅ PHP-Versionen lassen sich inner­halb von Laragon fest­le­gen
    ✅ Auch Apache und MySQL lassen sich einfach updaten
    ✅ Lokales SSL ist kein Problem, sondern funk­tio­niert einfach direkt
    ✅ Hosts werden auto­ma­tisch fest­ge­legt
    ✅ Es kommt auto­ma­tisch mit sinn­vol­len Tools oder kann leicht nach­ge­rüs­tet werden, z.B. Cronical, Adminer, HeidiSQL.

    Und das ganze in einem win­zi­gen Paket, dass man sich fragt, was die Leute bei XAMPP und MAMP (gegen Geld) den ganzen Tag gemacht haben.

    Laragon 6 kostenlos – Laragon 7 kostenpflichtig

    Aber auch bei Laragon hatte ich in den letzten Monaten jedoch Zweifel bekom­men, dass Laragon mir als Dauerlösung erhal­ten bleibt – es gab längere Zeit keine Updates mehr und nach einer neuen Installation auf dem Notebook war ein wenig mehr Handarbeit nötig als früher, um erstmal alle alten Komponenten (Apache, MySQL, PHP) gegen neue aus­zu­tau­schen. Das heißt in dem Fall: Es war in unter 1 Stunde erle­digt und nicht wie in XAMPP erst beim dritten Anlauf.

    Vor kurzem wurde Laragon 7 ver­öf­fent­licht, das erst­mals nicht kos­ten­los ist. Das finde ich absolut gerecht­fer­tigt, gemes­sen am Schaden (zeit­lich, finan­zi­ell, nerv­lich), den nicht gut gewar­te­te Software wie XAMPP mich schon gekos­tet haben.

    Schnappt euch daher einen aktu­el­len Release von Laragon und pro­biert es aus. In den Github Discussions dort und im laragon Wiki befin­den sich auch Wortmeldungen und Hilfestellungen von mir und einer leb­haf­ten hilf­rei­chen Community.

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    sevdesk: E‑Rechnungs-Funktion mit heißer Nadel gestrickt?

    In meiner Artikelreihe zu sevdesk geht es um die gleich­na­mi­ge Software, die eigent­lich die Buchhaltung ver­ein­fa­chen soll. Wenn du zum ersten Mal hier bist, lies dir meinen ersten Beitrag dazu durch und erfahre, warum ich anfangs begeis­tert war und welche posi­ti­ven Absichten ich mit der Veröffentlichung meiner Kritik verfolge. 

    Warum ich dennoch derzeit nie­man­dem guten Gewissens emp­feh­len kann, dort Kunde zu werden, dazu ver­öf­fent­li­che ich in den kom­men­den Wochen weitere Artikel, die ein Gesamtbild erzeu­gen und jedem über­las­sen, meiner (Nicht-)Empfehlung zu folgen.

    Spoiler: Ich bin positiv über­rascht, dass sevdesk seine Ankündigung ein­ge­hal­ten hat und eine E‑Rechnungs-Funktion imple­men­tiert hat. Leider offen­bart sich auch hier auf den 2. Blick – rei­bungs­los sieht anders aus.

    Ich freu mich: sevdesk erzählt einem vom ℗FeRD! 🐴

    Halten wir sevdesk nach meinen Kritiken in meiner Artikelreihe zugute. Und weit war der Weg hof­fent­lich nicht, denn sevdesk hat den Standard mit dem „lus­ti­gen“ Namen ZUGFeRD. Dem Vorläufer dessen, was jetzt in Deutschland seit 01.01.2025 im B2B-Bereich unter „E‑Rechnung“ bekannt ist.

    Da ver­ges­se ich auch für einen kurzen Moment, dass der sevdesk-Kundenservice noch Ende 2021 schrieb:

    Das ZUGFeRD-Format und dass unsere user E‑Rechnungen erstel­len können, war Teil eines Experiments. Allerdings hat sich her­aus­ge­stellt, dass das Feature für weniger als 1% unserer user rele­vant ist. Verglichen mit dem hohen Aufwand für die regel­mä­ßi­gen updates haben wir uns daher dazu ent­schlos­sen, das Feature nicht weiter zu main­tai­nen. Stand jetzt werden wir in abseh­ba­rer Zeit auch keine Alternative anbieten.

    https://forum.sevdesk.de/t/zugferd-wird-in-sevdesk-nicht-mehr-unterstuetzt/6899/2

    … und dann im Juni 2023 vor­bild­lich die Rolle rück­wärts vollzieht:

    Unsere Entwicklung hat die Thematik bezüg­lich der XRechnung auf­ge­nom­men.
    Neuerungen oder Implementierungen werden jeweils dann in unseren Release Notes herausgegeben.

    https://forum.sevdesk.de/t/zugferd-wird-in-sevdesk-nicht-mehr-unterstuetzt/6899/9

    Bis hier hin: Für mich alles nach­voll­zieh­bar. 2021 konnte man die Entwicklungen in 2023ff nicht vor­aus­sa­gen. Oh, Moment, konnte man doch:

    Allerdings sind bereits seit dem 27. November 2020 Lieferanten und Dienstleister auf Grundlage der E‑Rechnungsverordnungen zur elek­tro­ni­schen Rechnungsstellung gegen­über öffent­li­chen Auftraggebern verpflichtet.

    https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/e‑rechnung.html#:~:text=Allerdings%20sind%20bereits%20seit%20dem,Rechnungsstellung%20gegen%C3%BCber%20%C3%B6ffentlichen%20Auftraggebern%20verpflichtet.

    Sei es drum. Ende gut, alles gut, mein Blog-Eintrag ist fertig? Nicht mit sevdesk.

    Implementierung der E‑Rechnung führt zu neuen Fehlern und tagelanger Störung für Nutzer*innen von sevdesk

    Meine Recherchen bei Nutzer*innen habe ich teil­wei­se selbst nach­stel­len können, teil­wei­se muss ich mich auf Berichte von Nutzer*innen ver­las­sen, die jedoch auch vom Support keine Korrektur oder Moderation erfah­ren haben. Deshalb gehe ich davon aus, dass die geschil­der­ten Abläufe korrekt sind. 

    Fangen wir also an, das der­zei­ti­ge Feedback im Forum zusam­men­zu­fas­sen, ver­bun­den mit meiner sub­jek­ti­ven Einordnung und der (oft feh­len­den) Stellungnahmen von sevdesk dazu:

    Kontaktdaten plötzlich verändert

    Ich bin gerade dabei, wieder mal neue Rechnungen raus zu schi­cken, wie eben an jedem Monatsanfang. Leider ist mir dabei auf­ge­fal­len, dass beim ersten Kontakt, der eine Rechnung bekom­men sollte, die Mail-Adresse plötz­lich nicht mehr vor­ausge­wählt wurde, wenn ich die Rechnung per Mail ver­schi­cken will. Als ich in die Kontaktdaten des Kunden schaue, stelle ich fest, dass die Anschrift nun nicht mehr nur 1x vor­han­den ist, sondern sage und schrei­be 4x, die Telefonnummer und die Mail-Adresse hin­ge­gen ver­schwun­den sind. Da ich wissen wollte, ob das bei anderen Kontakten auch so ist, wollte ich mir nun also jeden sicher­heits­hal­ber anschau­en. Was stelle ich da fest? Diesen einen Kontakt, um den es nun ging, wurde einfach mal eben von einem sevDesk-Mitarbeiter noch einmal neu ange­legt, als er/sie sich letzten Monat um einen anderen Bug geküm­mert hatte, den ich gemel­det hatte. Da wurde schon eine Rechnung erstellt, die ich dann selbst wieder löschen musste. Aber sogar einen bereits bestehen­den Kontakt so gra­na­ten­mä­ßig falsch als Duplikat anlegen und dann nicht mal wieder löschen? Also das ist dann doch eine Frechheit!

    https://forum.sevdesk.de/t/kontaktdaten-ploetzlich-veraendert/12333

    das ein Kontakt oder Artikel/Leistung plötz­lich doppelt vor­han­den ist liegt leider an SevDesk.
    Denn momen­tan gibt es schein­bar Probleme beim spei­chern, ins­be­son­de­re wenn bei der Rechnungsstellung der Kontakt direkt mit gespei­chert wird. Dann kann es vor­kom­men, dass im Hintergrund dieser Kunde doppelt ange­legt wird mit teils aber feh­len­den Daten.

    https://forum.sevdesk.de/t/kontaktdaten-ploetzlich-veraendert/12333/2

    Ich habe gerade eine Rechnung ange­legt und auf­grund dieses Themas mir die Organisation ange­schaut. Die Adresse taucht dort 6x dupli­ziert auf. Ich möchte nicht wissen, bei wieviel Rechnungen / Organisationen das in der letzten Zeit pas­siert ist.

    https://forum.sevdesk.de/t/kontaktdaten-ploetzlich-veraendert/12333/4

    Unglaublich. Habe nach dem Rechnungen Schreiben die Adressen auch zum Teil 5 x pro Kunde ange­legt bekom­men :rage: :rage: :rage:

    https://forum.sevdesk.de/t/kontaktdaten-ploetzlich-veraendert/12333/11

    Wohlgemerkt ist hier stand heute keine Reaktion von sevdesk erfolgt.

    E‑Rechnung in V1 und E‑Rechnungsgenerator als Überbrückung

    Moin, dem Support ist das zwar schon alles bekannt aber irgend­wie muss ich auch mal meinen Frust raus­las­sen.
    Ich benö­ti­ge die E‑Rechnungserstellung und habe damit auch schon wochen­lang in V1 gear­bei­tet.
    Die Funktion gibt es jetzt seit 2 Wochen einfach nicht mehr weil sie ja jetzt für V2 gedacht ist (auf der ich „zum Glück“ noch nicht bin, da gibt’s genug andere Probleme).
    Als Workaround wird mir jetzt von sevdesk der E‑Rechnungsgenerator ange­bo­ten.
    Der Generator bedeu­tet einen Haufen Mehraufwand und man muss nen ver­damm­ten Haken setzen, dass man zuge­spamt werden darf. Toll, danke.

    https://forum.sevdesk.de/t/e‑rechnung-in-v1-und-e-rechnungsgenerator-als-ueberbrueckung/12236

    Dieses Hin-und-Her habe ich zu jener Zeit eben­falls beob­ach­tet als Nutzer von sevdesk Version v1. Der Button für die E‑Rechnung war imple­men­tiert, dann wieder ver­schwun­den und ist inzwi­schen auch für Kunden wie mich auf der sevdesk Version v1 wieder inte­griert. Zuverlässigkeit sieht für mich anders aus.

    Adressdaten in Rechnung Pflicht?

    ich habe fest­ge­stellt, dass seit neustem die Eingabe voll­stän­di­ger Adressdaten in der Rechnung Pflicht ist.

    Hat dies einen recht­li­chen Hintergrund ?

    Ich erzeuge Rechnungen als Dokument zur Buchung für Zahlungen von Privatkunden. Hierfür liegt mir in der Regel nicht die voll­stän­di­ge Rechnungsadresse vor.

    Gibt es einen Workaround wie ich das anders lösen könnte ?
    Ein Kassenbon im Laden kommt ja auch ohne Rechnungsanschrift aus.

    https://forum.sevdesk.de/t/neu-adressdaten-in-rechnung-pflicht/12294

    Hier wurde vom Support reagiert:

    Ein Empfänger auf der Rechnung bleibt wei­ter­hin optio­nal, solange die Bruttorechnungssumme unter 250 € liegt. Dass die Felder jedoch plötz­lich als Pflichtfelder ange­zeigt werden, ist natür­lich nicht korrekt.

    Die Felder werden fälsch­li­cher­wei­se zu Pflichtfeldern, wenn die Rechnung in der Vorschau ange­zeigt wird. Um dies zu ver­mei­den, bitte die Rechnung unter „Überprüfen und Senden“ anschauen.

    https://forum.sevdesk.de/t/neu-adressdaten-in-rechnung-pflicht/12294/8

    Für die, die meine Artikelreihe zu sevdesk ver­fol­gen, mag das vor­bild­lich sein. Es wirft jedoch auch Fragen auf Die Beobachtungen dazu möchte ich in einem eigenen zukünf­ti­gen Artikel rund um den sevdesk-Kundenservice aus­füh­ren. Denn: Wenn der sevdesk-Support die Forenbeiträge mit­liest, warum bleiben dann so viele Fragen unbe­ant­wor­tet und Probleme unge­löst? Mir kommt dazu der Begriff „will­kür­lich“ in den Sinn.

    Auch bemer­kens­wert: Dieser Foren-Eintrag wurde am 6. Dezember kom­men­tar­los seitens sevdesk als geschlos­sen mar­kiert. Auch eine Art, mit­zu­tei­len, dass das Anliegen gelöst wurde.

    E‑Rechnung Rechtskonform

    Ein Foren-Nutzer merkt an:

    Meine Steuernummer ist hin­ter­legt, Umsatzsteueridentifikationsnummer hab ich als klein­un­ter­neh­mer keine … sprich selbst wenn ich wollte (was ich ja nicht muss) kann ich keine Rechtskonforme E‑Rechnung erstel­len? liegt das jetzt an SevDesk, oder ist das gene­rell eine Rechtliche Anforderung an die E‑Rechnung das beides vor­han­den sein muss?

    Der Sachverhalt dazu ist nicht einfach zu beant­wor­ten, denn es gibt hier noch – zumin­dest für mich – unge­lös­te Fragen. Richtig ist, und das führt der Support von sevdesk auch aus:

    Als Kleinunternehmer bist du bis 2028 von der Pflicht zur Erstellung von E‑Rechnungen befreit.

    https://forum.sevdesk.de/t/e‑rechnung-rechtskonform/12358/2

    Den wei­te­ren Verlauf der Diskussion habe ich bereits unter https://github.com/ZUGFeRD/mustangproject/issues/609 ver­öf­fent­licht – denn das Projekt „Mustang“ ist quasi das Fundament für sev­desks E‑Rechnung-Implementierung. Bemerkenswert an der Diskussion ist hierbei etwas, das ich auch im Forum mit­ge­teilt habe:

    Das ganze ist Open Source, ihr könnt (wie in der Branche üblich, wenn man mit der Nutzung von Open Source Software Geld ver­dient) sogar selbst einen Fix bereit­stel­len und damit für andere eben­falls das Problem lösen.

    Man muss es nur wollen!

    Die Freiheit nehme ich mir, sev­desks Vorgehen auch hier zu kri­ti­sie­ren, da ich selbst seit Jahren im Kosmos des Open Source CMS REDAXO und FriendsOfREDAXO enga­giert bin. Ich melde Fehler, steuere Lösungen bei und sehe den Sinn einer Community darin, gemein­sam wei­ter­zu­kom­men. Da macht es die Reaktion von sevdesk in einem anderen Thread nicht besser:

    Ich würde also einmal davon aus­ge­hen, dass wir nicht der einzige Anbieter sind, welcher auf diese „Unstimmigkeit“ gesto­ßen ist und es hier früher oder später eine Anpassung von FERD geben wird.

    https://forum.sevdesk.de/t/e‑rechnung-ohne-umsatzsteuer-id-aber-mit-steuernummer/12414/8

    Dem habe ich in diesem Fall konkret entgegnet:

    Die Begründung kann ich nach­voll­zie­hen, nur aber nicht die Handhabung. Warum sitzt ihr das Thema aus?

    Wäre es wirk­lich zu viel ver­langt, einen Ansprechpartner bei zugferd zu finden, eine Mail zu schrei­ben und auf den Sachverhalt hinzuweisen?

    https://forum.sevdesk.de/t/e‑rechnung-ohne-umsatzsteuer-id-aber-mit-steuernummer/12414/9

    Und ich bedaure sehr, dass hierauf zum aktu­el­len Zeitpunkt keine Reaktion erfolgt. Es sind Momente und Diskussionen wie diese, die mich an der grund­sätz­li­chen Problemlöse-Kultur bei sevdesk zwei­feln lassen, weil sie meiner Wahrnehmung nach häufig verlaufen.

    Eigene Einheiten bei E‑Rechnungen

    Bei uns wurden gerade die E‑Rechnungen frei­ge­schal­tet. Dabei ist mir auf­ge­fal­len, dass selbst ange­leg­te Einheiten leider nicht kom­pa­ti­bel sind. Es schei­nen nur die Standardeinheiten wie „Stk.“ zu funktionieren.

    Wir haben unsere Staffelpreise aller­dings kom­plett über indi­vi­du­el­le Einheiten ange­legt. Daher ist diese Funktion ele­men­tar für uns.

    Hat dieses Problem noch jemand?

    Beim Support wurde mir gerade nur gesagt, dass man das Problem „im Auge behält“. Mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

    https://forum.sevdesk.de/t/eigene-einheiten-bei-e-rechnungen/12424

    Auch hier erstmal keine Kritik an sevdesk, solange ich es nicht besser weiß. Beim Lesen des Eintrags habe ich mir die Frage gestellt, ob eigene Einheiten im Standard der E‑Rechnungen einfach nicht unter­stützt werden. Mein erster Impuls ist, als ob eigent­lich etwas wie Staffelpreise benö­tigt worden wären.

    Nur, dass Staffelpreise bei sevdesk halb­her­zig umge­setzt sind. Es gibt zwar eine Oberfläche für weitere Preise an Artikeln unter „Einheiten“, aber ehrlich gesagt hat sich mir nicht ganz erschlos­sen, wie ich diese korrekt anlege, da ich nur Faktoren – keine Mengen – anlegen kann.

    Und so erklärt ein wei­te­rer Nutzer des Forums:

    Ein anderer Mitarbeiter vom Support hat mir nun die Info gegeben, dass es gene­rell schwie­rig sei eigene Einheiten anzu­ge­ben, da in den XML-Rechnungen soge­nann­te EN-Codes hin­ter­legt sein müssen.

    https://forum.sevdesk.de/t/eigene-einheiten-bei-e-rechnungen/12424/5

    E‑Rechnung Zahlungsmethode Lastschrift dringend hinzufügen

    mit der E‑Rechnung stehen derzeit nur 4 Zahlungsmethoden zur Verfügung. Wir benö­ti­gen drin­gend weitere Zahlungsmethoden wie z.B. das SEPA-Lastschriftverfahren. Mit dieser Zahlungsmethode geben wir auf der Rechnung an, von welchem Bankkonto wir abbu­chen und dass der Betrag nicht über­wie­sen werden soll.

    https://forum.sevdesk.de/t/e‑rechnung-zahlungsmethode-lastschrift-dringend-hinzufuegen/12456

    Ergänzung: Die 4 Zahlungsmethoden, auf die sich der Nutzer bezieht, sind: SEPA Überweisung, Bargeld, Schuldenausgleich zwi­schen beiden Parteien und Scheck.

    Auch hier kein Kommentar vom Support, der doch noch bereit war, zu „Adressdaten in Rechnung Pflicht?“ und „E‑Rechnung Rechtskonform“ Rede und Antwort zu stehen. Und damit wie­der­holt, was auch schon bei den feh­len­den SKR03-/SKR04-Konten negativ auf­fällt: Im Zweifel schein­bar lieber wegducken.

    Fazit: E‑Rechnung als komplexes Thema mit verzeihbaren Kinderkrankheiten…

    … doch nicht ver­zeih­bar ist der Umgang damit. Die selek­ti­ve Antwort-Freudigkeit des Kundenservice zu Forenbeiträgen und Tickets hin­ter­las­sen ein nebu­lö­ses Bild, nach welchen Kriterien auf Feedback ein­ge­gan­gen wird, wann, wie und Bugs behoben werden und ob man als Nutzer*in über­haupt eine Chance hat.

    Konstruktives Feedback wird dabei ebenso wenig von sevdesk wert­ge­schätzt, wie genaue Fehlerbeschreibungen und repro­du­zier­ba­re Anleitungen. 

    Und ich fühle mich an einen Kommentar einer geschätz­ten Person erin­nert, bezug­neh­mend auf ein ange­spann­tes Mieter-Vermieter-Verhältnis: „Er möchte nur die Wohnung ver­mie­ten. Aber jetzt muss er fest­stel­len: Ich möchte auch noch darin wohnen.“

    Sevdesk ver­mie­tet eine Buchhaltungssoftware-as-a-Service. Aber jetzt möchten Nutzer*innen sie auch benut­zen können.

    KategorienAlle

    sevdesk: Alles, was falsch läuft mit wiederkehrenden Belegen und Rechnungen

    In meiner Artikelreihe zu sevdesk geht es um die gleich­na­mi­ge Software, die eigent­lich die Buchhaltung ver­ein­fa­chen soll. Wenn du zum ersten Mal hier bist, lies dir meinen ersten Beitrag dazu durch und erfahre, warum ich anfangs begeis­tert war und welche posi­ti­ven Absichten ich mit der Veröffentlichung meiner Kritik verfolge. 

    Warum ich dennoch derzeit nie­man­dem guten Gewissens emp­feh­len kann, dort Kunde zu werden, dazu ver­öf­fent­li­che ich in den kom­men­den Wochen weitere Artikel, die ein Gesamtbild erzeu­gen und jedem über­las­sen, meiner (Nicht-)Empfehlung zu folgen.

    Spoiler: Wiederkehrende Rechnungen in sevdesk sind eine Funktion, denen auch nach 2 Jahren schein­bar keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Vor allem werden bekann­te Fehler nicht behoben und erschwe­ren eine zuver­läs­si­ge Nutzung. Die größte Überraschung ist, dass sevdesk das selbst zu wissen scheint und für die Abrechnung ihrer Kunden nicht mal ihr eigenes Produkt einsetzt.

    Notwendigkeit: Warum wiederkehrende Rechnungen eine wichtige Funktion in der Fakturierung ist

    Unternehmen fußen auf ver­schie­de­nen Geschäftsmodellen. Die Abo-Variante ist die lang­fris­tig lukra­tivs­te: Planbare Einnahmen, fester Kundenstamm und auto­ma­ti­sier­te Rechnungsstellung ermög­li­chen bspw. bei Dienstleistungen und digi­ta­len Gütern eine zuver­läs­si­ge Einnahmequelle.

    In meinem Berufsfeld ist das Einspielen von Website-System-Updates, bspw. für REDAXO und WordPress einer­seits eine Notwendigkeit, ande­rer­seits auch immer ein guter Punkt, mit Kund*innen in Dialog zu kommen. Dafür ist ein fester Vertrag und das Zusichern feste Leistungen für beide Seiten optimal.

    Natürlich nutze ich in meinem Bereich auch das „Gegenstück“ von wie­der­keh­ren­den Belegen in Abonnements. Auch der Mietvertrag meines Büros ist so gesehen ja ein „Abo“ – die klas­si­sche Miete, ebenso wie monat­li­che oder jähr­li­che Kosten für Hosting, Telefon & Internet, etc.

    Im wesent­li­chen erwarte ich von sevdesk deshalb fol­gen­de Punkte:

    1. Wiederkehrende Rechnungen und Ausgaben einfach anlegen
    2. Zeitraum fest­le­gen
    3. Möglichst viel Automatisierung beim Versand der Rechnung bzw. Verbuchung von Zahlungen
    4. Zeitersparnis

    Wie sieht also die Praxis aus

    Für mich typisch sevdesk: Bugs bleiben liegen oder werden kleingeredet

    Dass sevdesk nicht das Tool meiner Wahl bleiben kann, wurde auch an den wie­der­keh­ren­den Rechnungen sicht­bar. Und natür­lich gehe ich erstmal von mir aus: Vielleicht liegt das Problem auch zwi­schen Stuhl und Tastatur.

    Es hat mich mehrere Fehlversuche gekos­tet, um zu ver­ste­hen, was über­haupt das Problem ist. Und es ist auch ein Paradebeispiel in der Un-Kommunikation mit sevdesk, mit kon­struk­ti­vem Feedback nicht weiterzukommen. 

    Im fol­gen­den Video sieht man: Wiederkehrende Rechnungen sind kaputt, sobald man sie noch­mals bear­bei­ten will:

    Zeiträume sprin­gen (unter­halb der Option „Rechnungsintervall“ bzw. „Rechnungsstellung“) bei der Berechnug der nächs­ten Rechnung und des Zeitraums wild umher. Jedenfalls ver­las­sen sie die kor­rek­te Berechnung, die sich aus „Erste Rechung“ + „Rechnungsintervall“ + „Rechnungsstellung“ eigent­lich ergeben müsste. Sie sind falsch.

    Verlässt man sich hier auf die Darstellung und Berechnung, begeht man einen Fehler, denn: Der tat­säch­li­che Zeitraum der Rechnungsstellung ist ein anderer und somit wird unbe­ab­sich­tigt eine tech­nisch kor­rek­te, jedoch inhalt­lich abwei­chen­de (ich nenne es mal: „falsche“) Rechnung abgesendet.

    Was sagen Kundenservice-Mitarbeiter*innen von sevdesk dazu im Forum, selbst wenn sie ange­pin­gt (erwähnt) werden?

    [Nichts]

    https://forum.sevdesk.de/t/wiederkehrende-rechnungen-wiederkehrend-kaputt/10868

    Die direkte Nachfrage eines Nutzers offen­bar­te dann die Perspektive von sevdesk darauf:

    Ich kann deinen Unmut nach­voll­zie­hen, aller­dings handelt es sich hier aus­schließ­lich um einen Anzeigefehler.

    https://forum.sevdesk.de/t/wiederkehrende-rechnungen-wiederkehrend-kaputt/10868/4, Aussage laut Autor Juni 2022.

    Ein „Anzeigefehler“. Ok. Nur halt mit Folgen, von dem man erstmal nichts mitbekommt.

    Versucht man sich selbst zu helfen, kommt man zu einem Trick, der jedoch wieder mit Mehraufwand bestraft wird: 

    1. Wiederkehrende Rechnung anlegen
    2. Entwurf spei­chern und zurück in die Übersicht
    3. Entwurf neu öffnen.

    Das Datum ist korrekt, doch was ist aus den gewähl­ten Optionen geworden?

    Keine Option ist plötz­lich akti­viert und wird auch so gespei­chert. Das ordne ich als „kein Anzeigefehler“ ein, wurde aber auch nicht behoben.

    Da fällt es fast schon nicht mehr ins Gewicht, dass man einen Entwurf einer wie­der­keh­ren­den Rechnung zum dama­li­gen Zeitpunkt mit „Aktivieren“ gespei­chert werden musste, auch wenn diese damit nicht akti­viert wurde bzw. unklar war, was akti­vie­ren in dem Kontext bedeu­te­te. Immerhin das hat sich inzwi­schen geän­dert – habe ich im Zuge meiner Recherchen auch nur zufäl­lig entdeckt. 

    Der Support wird zu den Problemen wie folgt zitiert:

    Ich habe unsere Entwicklung nun erneut auf das interne Ticket auf­merk­sam gemacht, es wird eine erneute Priorisierung vorgenommen.

    https://forum.sevdesk.de/t/wiederkehrende-rechnungen-wiederkehrend-kaputt/10868/4

    Über 2 Jahre später lässt sich erahnen, wie die Priorisierung aus­ge­fal­len sein muss, wenn man in der­sel­ben Zeit auf die Idee kommt (und umsetzt!) aus dem Mahnwesen die Funktion für Mahngebühren zu ent­fer­nen.

    Kann das noch getoppt werden? sevdesk sagte „Hold my Steuererklärung“ und ant­wor­te­te laut Nutzer*in des Forums:

    Ja, hatte nun mehr­fach mit dem Support kontakt und die sagen alle: Kein Fehler bei denen, sondern ein Fehler vom Benutzer bzw. dessen Browser.

    https://forum.sevdesk.de/t/wiederkehrende-rechnungen-wiederkehrend-kaputt/10868/8

    Nicht mal ein Screencast kann also davon über­zeu­gen, dass der Fehler bei ihrer Implementierung oder Umsetzung liegt. Wow. 

    Entsprechend rau ist der Ton im Forum, was ich schade, aber nach­voll­zieh­bar finde, schließ­lich zahlen Nutzer*innen von sevdesk nicht nur Geld, sondern auch noch mit ihrer Zeit und im Zweifel mit ihrem Verstand.

    Für mich typisch sevdesk: Halbgare Features werden nicht weiterentwickelt

    Da passt es gut ins Bild, dass nicht nur ich ein Problem mit der Funktion der wie­der­kehen­den Rechnungen und Belege habe. Forenbeiträge hierzu ergeben ein gutes Bild, was alles nicht oder nicht ohne Kompromisse möglich ist:

    1. Stammdatenänderung aktua­li­siert wie­der­keh­ren­de Rechnungen nicht
      Mai 2021: Feature Request / In Prüfung 
    2. Wiederkehrende Rechnung – Berechnungszeitraum abstel­len
      Februar 2020: Feature Request / Live (mir unbe­kannt, seit wann und ob wie gewünscht)
    3. Wiederkehrende Rechnungen dupli­zier­bar machen
      Juni 2021: Feature Request / Aktuell nicht realisierbar
    4. Wiederkehrende Rechnungen plötz­lich inaktiv!
      Juni 2021: BUGS / nicht klassifiziert
    5. Textbaustein „E‑Mail Nachricht“ für wie­der­keh­ren­de Rechnungen nicht ver­füg­bar
      Dezember 2022: BUGS / nicht klassifiziert
    6. Wiederkehrender Beleg in US Dollar (USD)
      Juni 2024: Buchhaltung / nicht klassifiziert
    7. Platzhalter [%REFNUMMER%] in Mailtext nicht über­nom­men
      April 2024: Bugs / nicht klassifiziert

    Die Suchfunktion im Forum offen­bart, dass es hier noch mehr als die genann­ten Probleme gibt (oder gab, aber keine Information darüber erfolgt, wenn sie gelöst sind und wie). Selbst die Forensoftware hört auf zu zählen und nennt 100+ Ergebnisse.

    Fazit: sevdesk für wiederkehrende Rechnungen nicht fehlerfrei benutzbar

    Der einzig posi­ti­ve Moment war, als ich schmun­zeln bei der Recherche für diesen Artikel ent­deckt habe: Ich war gar nicht erster, sondern der Zweite, der den Foren-Titel „Wiederkehrende Rechnung wie­der­keh­rend falsch“ gewählt hat. Das war’s dann aber auch mit posi­ti­ven Erfahrungen dazu und die Fehler bestehen meines Wissens bis heute, für sevdesk Version v2 ist mir eben­falls nichts anderes bekannt.

    Das „Im Regen stehen lassen“, das nicht nur hier, sondern auch bei anderen Problemen wie Buchhungskonten System zu haben scheint, führt dazu, dass ich sev­desks Empfehlungsprogramm (Kunden werben Kunden) eine klare Absage erteile. In dieser Form muss ich auch hier von sevdesk begrün­det abraten. 

    KategorienAllesevdeskSoftware

    sevdesk: Geschäftsvorfälle nicht abbildbar durch fehlende Konten (SKR03/SKR04)

    In meiner Artikelreihe zu sevdesk geht es um die gleich­na­mi­ge Software, die eigent­lich die Buchhaltung ver­ein­fa­chen soll. Wenn du zum ersten Mal hier bist, lies dir meinen ersten Beitrag dazu durch und erfahre, warum ich anfangs begeis­tert war und welche posi­ti­ven Absichten ich mit der Veröffentlichung meiner Kritik verfolge. 

    Warum ich dennoch derzeit nie­man­dem guten Gewissens emp­feh­len kann, dort Kunde zu werden, dazu ver­öf­fent­li­che ich in den kom­men­den Wochen weitere Artikel, die ein Gesamtbild erzeu­gen und jedem über­las­sen, meiner (Nicht-)Empfehlung zu folgen.

    Spoiler: Nur ca. 7,5% der in SKR04 ver­füg­ba­ren Konten sind in sevdesk Version v2(sic!) aus­wähl­bar. Dadurch ist das eigen­stän­di­ge Buchen von Belegen bzw. Eingangs- und Ausgangsrechnungen nicht möglich – der Gang zu einem Steuerbüro oder andere Doppelstrukturen quasi unausweichlich.

    Überraschung: Was in sevdesk Version v1 noch möglich, ist in Version v2 nicht mehr möglich

    Das habe ich tat­säch­lich selten erlebt. In meinem vorigen Blog-Artikel habe ich bereits grund­sätz­lich Probleme beschrie­ben, die sevdesk mit der par­al­le­len Entwicklung zweier unter­schied­li­cher Versionen ein­ge­führt hat. Somit kann ich zumin­dest als Bestandskunde sagen: Ich habe wei­ter­hin in v1 die Möglichkeit, eigene Buchhungskonten anzu­le­gen und damit zu Erweitern.

    Was in sevdesk Version v1 noch möglich war, wurde in Version v2 gestri­chen: Nämlich das Anlegen eigener Buchhungskonten. Das ist prin­zi­pi­ell auch nicht ver­kehrt und sevdesk begrün­det dies erstmal in guter Absicht, um die Nutzer*innen vor zu schüt­zen:

    In unserer neuen Software-Version ist nur noch möglich, die Buchungskonten aus der Dropdown Auswahlliste aus­zu­wäh­len. Wir haben uns für diese Änderung ent­schie­den, da wir in der Vergangenheit fest­stel­len mussten, dass viele unserer Kunden ihre eigenen Buchungskonten falsch ange­legt hatten. Diese hatte zur Folge, dass es zu fal­schen Auswertungen und zu fal­schen Exporten gekom­men ist. Mit der neuen Auswahlliste ist es nicht mehr not­wen­dig, die Konfiguration des Buchungskontos selbst vor­zu­neh­men. So wollen wir sicher­stel­len, dass Auswertungsfehler und Exportfehler der Vergangenheit angehören.

    Bei der Auswahl der jetzt ver­füg­ba­ren Buchungskonten haben wir uns die am häu­figs­ten genutz­ten Buchungskonten ange­se­hen und haben diese ent­spre­chend imple­men­tiert. Uns ist bewusst, dass wir noch nicht alle Buchungskonten zur Auswahl anbie­ten, die man benö­tigt, um seine Buchhaltung ord­nungs­ge­mäß zu erledigen.

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/29

    Nun kann man bereits ahnen, dass die „die am häu­figs­ten genutz­ten Buchungskonten“ poten­ti­ell zu einem Problem in der Buchhaltung führen kann, bei der je nach Anforderung alles stimmen muss. Wenn man „auf den Euro genau“ bzw. präzise „auf den Cent genau“ arbei­ten muss, dann müssen auch Buchungskonten stimmen.

    Die große Überraschung für mich war jedoch das Ausmaß, als ich mir die Zeit genom­men habe, das von Foristen beschrie­be­ne Problem genauer unter die Lupe zu nehmen. 

    Nicht zu Ende gedacht: Nur ca. 7,5% der aktuellen SKR-Kontenrahmen in sevdesk v2 abbildbar

    Ahnungen und Gefühle sind nichts für eine nüch­ter­ne Betrachtung. Um das Problem nach­zu­stel­len, habe ich einen Test-Account für sevdesk Version v2 erstellt, Ist-Versteuerung und SKR03 und SKR04 aus­ge­wählt und über die Browser-Entwicklertools das HTML der Liste extra­hiert und bereinigt:

    Die Ergebnissen aus dieser Liste habe ich dann mit im Internet kur­sie­ren­den Listen unter dem Suchbegriff „kon­ten­rah­men 2024 skr04“ in einer Datenbank verglichen.

    Das Ergebnis: Nur ca. 7,5% der in SKR04 genann­ten Konten sind in sevDesk über­haupt ergänzbar. 

    SKR04SKR03
    Standard8343 (100%)noch nicht ausgewertet
    In SevDesk632 (~7,5%)632
    Davon nicht im Standard15
    Fehlend7726 (~92,5%)

    Fairerweise darf man nicht ver­ges­sen, dass die sevdesk-Kunden-über­grei­fen­den häu­figs­ten Konten imple­men­tiert sind, d.h. 7,5% der ver­füg­ba­ren Konten wesent­lich mehr als 7,5% der Geschäftsvorfälle abbilden.

    Trotzdem reicht im Zweifel ein feh­len­des Konto, das man als ein­zel­ner sevdesk-Kunde ver­misst, um die eigene Buchhaltung zu tor­pe­die­ren. Oder, wie es ein Nutzer im Forum ausdrückt:

    Ich kann nur sagen, dass ich täglich aufs neue geschockt bin.

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/29

    oder

    Ich komme auch aus dem Staunen nicht mehr heraus, was alles an Konten fehlt. 

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/9

    Das deutet zumin­dest für mich darauf hin, dass für diese Unternehmer*innen diese Tatsache von Bedeutung ist und Probleme ver­ur­sacht. In jedem Fall ist es auch für mich als jemand, der nur zur Selbstkontrolle und Auswertungszwecken Buchungen auf den Kontenrahmen SKR04 vor­nimmt nach­voll­zieh­bar, dass zu Korrektheit auch Vollständigkeit gehört.

    Hätte ich mehr Zeit, würde ich auch gerne her­aus­fin­den, wie es sein kann, dass 15 Konten in sevdesk exis­tie­ren, die gar nicht im Kontenrahmen SKR04 auf­tau­chen. Am Gesamteindruck ändert dies für mich nichts. Muss es auch nicht, denn sevdesk selbst gibt das Problem immer­hin klein­laut zu in einer Support-Anfrage zu:

    Uns ist bewusst, dass wir noch nicht alle Buchungskonten zur Auswahl anbie­ten, die man benö­tigt, um seine Buchhaltung ord­nungs­ge­mäß zu erledigen

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/29

    Der Blog-Beitrag könnte hier mit diesem Kreisdiagramm Abschluss finden, der die Situation nochmal zusammenfasst:

    Leider geht’s hier weiter mit – ich würde es bezeich­nen unter „sevdesk übli­chen Werbeversprechen“, von denen ich mir nicht erklä­ren kann, wie sie zustan­de kommen. 

    Falsche Behauptung 1: sevdesk verfügt über 1500 Konten in Version v2

    Selbst kreativ SKR03 und SKR04 zusam­men­ge­rech­net (632 SKR03-Konten + 632 SKR04-Konten = 1264) ergeben in Summe nicht die 1500 Konten, von denen bei sevdesk die Rede ist:

    Es öffnet sich eine Erfassungsmaske. Öffne das Drop-down-Menü und wähle das pas­sen­de Buchungskonto aus circa 1500 Konten aus. Schließe mit Speichern ab.

    https://hilfe.sevdesk.de/de/articles/9453113-belege-erfassen, Abruf am 31.12.2024

    Das ist eins von vielen Beispielen für Informationen, auf die man bereits als Nicht-Kunde stoßen kann und falsche Annahmen über die Qualität der Software getrof­fen werden können. Ich ver­bu­che das gedank­lich unter Werbeversprechen und dass es sevdesk nicht so genau mit seinen eigenen Informationen und Fakten nimmt, darauf werden auch zukünf­ti­ge Blog-Artikel von mir eingehen.

    Falsche Behauptung 2: sevdesk Version v2 ergänzt fehlende Konten auf Wunsch zeitnah

    Einige Nutzer*innen dis­ku­tier­ten im Forum um die Möglichkeit, sevdesk würde feh­len­de Konten zeitnah nachreichen. 

    Guten Morgen, Wenn du Version 2 nutzt, kannst du die feh­len­den Konten bei Sevdesk anfragen.

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/2

    Die Ernüchterung trat schnell ein, und die letzten mir bekann­ten Antworten dazu sind:

    P.S. mir fehlt täglich ein echtes Durchlaufendes Posten Konto (z.B. 1590) Durch die Workarounds sind sämt­li­che Auswertungen verfälscht.

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/34

    Das ver­ste­he ich auch nicht, warum sie das nicht auf die Reihe bringen, dieses Konto endlich mal anzu­le­gen. Ist schon von vielen Nutzern ange­fragt worden.

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/36

    Mir fehlt das Konto 1588 (Entstandene Einfuhrumsatzsteuer).

    Ich habe vor neun Tagen die Hinzufügung dieses Kontos erbeten; sie ist aber bis heute nicht erfolgt.
    Hat irgend­je­mand Erfahrung damit, wie lange Sevdesk für die Hinzufügung von feh­len­den Konten benötigt?

    https://forum.sevdesk.de/t/nicht-vorhandene-konten-im-skr03-von-sevdesk/12445/21, Beitrag vom 19. Dezember 2024, Abruf vom 31. Dezember 2024

    Mir ist zum heu­ti­gen Zeitpunkt nicht bekannt, dass diesen Wünschen wirk­lich Folge geleis­tet wurde. Ich würde nicht darauf wetten.

    Update: Möglicherweise falsche Behauptung 3: sevdesk Version v2 führt mit den vorhandenen Konten korrekte Auswertungen durch

    Foristen berich­ten bereits über weitere Probleme mit den bestehen­den Konten.

    SKR04 3841 wird fälsch­li­cher­wei­se in aktu­el­lem Jahr berücksichtigt

    ich habe eine Ust-Erstattung von 2023 erhal­ten und diese auf das Konto 3841 (Umsatzsteuer-Vorjahr) gebucht. Dieser Betrag taucht jetzt aber in der EÜR von 2024 als „Vom Finanzamt erstat­te­te Umsatzsteuer“ auf, obwohl dieser Betrag mit dem aktu­el­len Jahr – und viel wich­ti­ger mit der aktu­el­len Ust. – nichts zu tun hat. Dadurch wird meine noch fällige Ust falsch berech­net.
    Bitte um Erklärung und bald­mög­li­ches fixen dieses Fehlers.

    https://forum.sevdesk.de/t/skr04-3841-wird-faelschlicherweise-in-aktuellem-jahr-beruecksichtigt/12510

    Geklärt ist hier aller­dings noch nicht, ob hier ein Missverständnis vorliegt.

    Fazit: Bei den Kontenrahmen SKR03 und SKR04 ist sevdesk Version 2 kein Upgrade, sondern ein Downgrade.

    Die an sich gute Absicht, Nutzer vor Fehlern zu schüt­zen, wurde in der prak­ti­schen Umsetzung auf Kosten der Korrektheit erreicht. In sevdesk Verfügbare Konten in SKR03 und SKR04 stellen nur einen Bruchteil der mög­li­chen Konten dar und können auch nicht eigen­stän­dig ergänzt werden. Offizielle Dokumente aus dem sevdesk Hilfebereich nennen eine Phantasiezahl von ca. 1500 Konten – wie hier gezählt wurde, erschließt sich mir nicht. 

    Was gegen eine zeit­na­he Ergänzung und Vervollständigung spricht, wird auch Jahre nach der Ankündigung von Buchhaltung 2.0 und über 1 Jahr nach Einführung der sevdesk Version v2 nicht erklärt. Die lücken­haf­te Umsetzung zusam­men mit man­geln­der Kommunikation seitens sevdesk hin­ter­las­sen ein Bild, bei dem ich bereue, meine Buchhaltungs-Aufgaben in die Hände von sevdesk gelegt zu haben. 

    Meine anfäng­li­che Euphorie und Begeisterung für die gute Nutzerführung und die aus­führ­li­chen Informationen sowie ein exzel­len­tes Onboarding folgte die Ernüchterung. Wer die feh­len­den Konten für SKR03 / SKR04 in seiner Buchhaltung benö­tigt, wird derzeit in sevdesk enttäuscht. 

    KategorienAlle

    Blog-Neustart – was mich dazu motiviert.

    Hallo zusam­men,

    ein Blog zu betrei­ben, darüber habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht. Und ich denke, manche Gedanken und manches Wissen, das ich hege, ist es Wert geteilt zu werden.

    Meine größten Hürden? 

    1. Obwohl Journalismus und Schreiben einmal Teil meiner Ausbildung war, habe ich mich schwer damit getan, irgend­was in den digi­ta­len Äther raus­zu­bla­sen. Mich viel­leicht angreif­bar zu machen.
    2. Die Zeit der Blogs ist irgend­wie vorbei. Ich liebe tech­ni­sche Dokumentation für Themen, die mich beschäf­ti­gen. Allein, um das wie­der­zu­fin­den, das ich einmal wusste. Vieles, das ich an Texten pro­du­zie­re, landet in Issues und Diskussionen auf GitHub, in Markdown-Dokumenten und READMEs. Weil es da besser auf­ge­ho­ben ist.

    Was moti­viert mich also, wieder mit einem Blog anzufangen?

    Für manche Dinge, die mich umtrei­ben, gibt’s keinen bes­se­ren Ort, als die Perspektiven los­zu­wer­den. Oder platt aus­ge­drückt: Tiktok wird’s nicht werden.

    Konkret, und das wird auch ein Teil einer Blog-Artikelserie aus­ma­chen, geht es mir um Konstruktives – dar­un­ter auch Mal kon­struk­ti­ves „Draufhauen“. Konsens und Harmonie sind Dinge, die mir wichtig sind. Aber die sind nicht berichtenswert. 

    Konflikte und Missstände klar zu benen­nen, die ich erlebe, hilft nicht nur mir. Es ist auch nütz­lich für alle, die sich mit dem­sel­ben Problem kon­fron­tiert sehen und manche Lösung oder Einschätzung, die ich gerne früher gehabt hätte, wird sicher­lich auch anderen in ihrer Einschätzung bestä­ti­gen oder bekräf­ti­gen, Mut zur Veränderung zu haben.

    Für alle, die hier mit­le­sen, ein herz­li­ches Willkommen und wenn es mir gelingt, Feedback zu kana­li­sie­ren, wird es auch eine Kommentar-Funktion geben.

    VG

    Alex

    KategorienAlleGoogleMicrosoft 365

    Tschüss Google (naja, fast), Hallo Microsoft (naja, fast)

    In den letzten 12 Monaten gab es einige posi­ti­ve Entwicklungen von Microsoft – und min­des­tens genauso viele Gegenentwicklungen von Google, die mich dazu bewogen haben, in die Cloud-Produkte von Microsoft zu wech­seln. Sowohl privat als auch beruf­lich. Das sind meine Beweggründe.